Um diese Frage zu beantworten muss man den Unterschied zwischen Web Fonts und Web Safe Fonts verstehen; also wo liegt hier der Unterschied?
Web Safe Fonts
Es existiert eine Reihe von Standard-Schriftarten, die auf vielen Geräten und Betriebssystemen schon vorinstalliert sind. Diese Standard-Schriftarten werden such "Web Safe Fonts" genannt, weil sie dezidiert für die Verwendung im Web entwickelt wurden und standardmäßig auf vielen Geräten vorhanden sind. Dadurch können Web Safe Fonts mit guter Zuverlässigkeit verwendet werden.
Welche Standard-Schrift mit welcher Wahrscheinlichkeit auf verschiedenen Plattformen zur Verfügung steht, lässt sich auch hier nachlesen: Komplette Kollektion von Web Safe Fonts
Web Fonts
Alle Schriftarten, die nicht zu den Web Safe Fonts zählen, fallen in die zweite Gruppe: Web Fonts.
Zwar lassen sich diese Schriftarten ebenfalls verwenden, aber die Zuverlässigkeit, dass sie auch angezeigt werden, ist bedeutend geringer.
Was dies im Zusammenhang mit E-Mails bedeutet
Jeder E-Mail Client verhält sich anders, wenn es um die Darstellung von Web Fonts geht.
Zuerst die unterstützten Clients:
- Apple Mail
- Outlook für Mac
- iOS
Wenn der Großteil Ihrer Kontakte, die beschickt werden sollen, diese Clients verwendet, sind die Voraussetzungen für eine Web Font gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass die richtige Schrift angezeigt wird, ist bei diesen Clients groß, hängt jedoch von Gerät und Betriebssystem ab. Eine 100%-Chance auf Anzeigen der Schrift gibt es also auch hier nicht.
Prüfen Sie immer, ob die Schriftart, die verwendet werden soll, auch wirklich für Web lizenziert ist. Es kann vorkommen, dass Schriftarten nur für Apps lizenziert sind.
In diesen Fällen muss eine Erweiterung angeschafft werden, um die Verwendung möglich zu machen.
Wenn der Großteil Ihrer Kontakte diese Clients nicht verwendet oder die Kontakte eine größere Mischung von Clients zusammensetzt, gilt folgendes:
Es empfiehlt sich Fallback Schriftarten in Ihrer E-Mail zu definieren, die Web Safe Fonts sind. Diese werden immer dann angezeigt, wenn der E-Mail Client die Web Font nicht anzeigen kann. So lässt sich zumindest eine ähnliche Zusammensetzung von Schriftarten definieren und somit ein Stilbruch von z.B. Sans-Serif vs Serif vermeiden.
E-Mail Clients haben standardmäßig eigene Fallback Schriftarten eingebaut und definiert. Diese greifen, wenn keine andere Regel definiert wurde.
Beispiele der fix hinterlegten Schriftarten:
- Outlook - Fallback: Times New Roman
- Gmail - Fallback: Arial
- Apple Mail - Fallback: Helvetica
Zusammenfassung am Beispiel von Outlook
Sie binden Ihre Web Font in eine E-Mail ein und verschicken diese. Hier spielen sich folgende Szenarien ab:
- Alle Kontakte, die Outlook verwenden, sehen die definierte Fallback Schriftart
- Alle Kontakte, die Outlook auf MacOS verwenden, sehen Ihre Web Font
- Alle Kontakte, die Outlook 2019 verwenden, sehen als Fallback Schriftart "Times New Roman"
Und dies ist nur ein einziger Client. Je größer die Menge von Clients wird, desto mehr Fälle werden abgebildet.
Sonderfall Outlook 2019:
Es ist möglich (Web Safe) Fallback Schriften anzeigen zu lassen, allerdings müssen diese dann auf eine spezifische Art und Weise implementiert werden. Wurde diese spezielle Variante nicht beachtet, wird standardmäßig Times New Roman angezeigt.
E-Mail ist leider immer noch ein etwas komplexes Thema, deshalb gilt hier immer die Regel: Testen, Testen, Testen. Anhand der Ergebnisse kann dann entschieden werden, ob man zu einer zufrieden stellenden Lösung kommen kann.
Übrigens: Selbst Gmail unterstützt aktuell keine Web Fonts, nicht einmal Google Fonts.